Dietmar Kanthak

Filmkritiken von Dietmar Kanthak

Jennifer Lynch versteht es meisterhaft, Alpträume zu inszenieren. »Unter Kontrolle« ist eine Studie über Gewalt und Lüge, die das Thema nicht originell reflektiert, aber in atmosphärisch dichten Bildern ausbreitet
Mit dezentem Blick und quasi-religiöser Emphase beobachtet Laurent Charbonnier Säugetiere, Amphibien und Insekten beim Sex
Zwei Brüder rebellieren in Bochum gegen die Gesellschaft. Warum, wissen sie selbst nicht so richtig. Florian Mischa Böders Film leidet an der vorhersehbaren Dramaturgie und dem betulichen Tempo. Jörg Pohl setzt als verklemmter Anarchist wunderbar komische Akzente
Marc Forster versucht sich in »Stay« als eine Art Über-David-Lynch. Das Drehbuch des »Troja«-Autors David Benioff ist Ausgangspunkt einer visuell ehrgeizigen, kühnen, herausfordernden Psychostudie. Roberto Schaefers Kamera nistet sich gleichsam in den Köpfen und in der Psyche der Protagonisten ein
Christian Alvarts Thriller um einen Serienmörder in der thüringischen Provinz irritiert ein wenig im plakativen Zitieren seiner großer Vorbilder Fincher, Lynch und Demme, beeindruckt jedoch in der psychologischen Feinarbeit und mit brillanten Schauspielern
Unglück, Tod, Gewalt, Inzest – und Liebe bestimmen »Schneeland«, eine dramatische, in lappländischer Wintereinsamkeit angesiedelte Tragödie von »Lindenstraßen«-Regisseur Geißendörfer
»Die Bourne Verschwörung« ist ein Actionfilm mit genretypischen Effekten und einer Autoverfolgungsorgie im leichenfahlen Moskau, erstklassig inszeniert und nichts für schwache Nerven. Gleichzeitig liefert er das Psychogramm eines Mannes auf der Suche nach seiner Vergangenheit
Fatih Akin erzählt eine extreme, mit konventionellen Maßstäben nicht fassbare Liebesgeschichte. Die Mittel sind oftmals plakativ, seine poetischen Momente verdankt der Film der Schauspielerin Sibel Kekilli
Kuriose Geschichte einer kriminellen Karriere, die auf dem Lande beginnt und in Londons Szenenvierteln Notting Hill und Portobello vor so manche Bewährungsprobe gestellt wird. Die Perspektive des ehrgeizigen Debütanten Cole geht dabei über das Komödiantische hinaus
Dean Parisots Film »Galaxy Quest« funktioniert nach dem Konstruktionsprinzip von »Was wäre, wenn?« Was wäre, wenn Alexander Dane und seinen ehemaligen Serienkollegen echte Außerirdische, Thermianer von Klatu Nebula, erschienen und das Team des TV-Raumschiffes NSEA Protector um kollegiale Hilfe bäten: gemeinsam gegen einen totalitären Feind?